Die Mobilitätswende durch Mitfahrangebote und Bewusstseinsbildung schaffen.

Die Mobilitätswende durch Mitfahrangebote und Bewusstseinsbildung schaffen.
Regionenlotse Joachim Weiler als Mitfahrer bei Lilli Dietz, die für den Verein Allgäu FairNetzt in Betzigau fährt.

Joachim Weiler aus Oberstdorf ist neuer Regionenlotse der Mitfahrapp fahrmob im Raum KE/OA 

Allgäu/Deutschland, 12. März 2024 – „Wer eine Mobilitätswende schaffen will muss eine Bewusstseinswende initiieren. fahrmob.eco mit seinem Netzwerk an Multiplikatoren dafür genau der richtige Ansatz “: davon ist Joachim Weiler absolut überzeugt. Gerade im Allgäu steht das Thema Mitfahren noch am Anfang. Seit Beginn diesen Jahres ist Joachim Weiler Regionenlotse des Mitfahrangebotes fahrmob. Die Plattform ist seit vier Jahren im Allgäu fester Bestandteil der Mobilitätswende und erfährt gerade jetzt neue Beliebtheit.

Nach den aktuellsten Statistiken, sind deutsche Autos oft mehr parkende als fahrende Fahrzeuge, da sie tatsächlich nur eine Stunde täglich genutzt werden. Zusätzlich werden die meisten Fahrten alleine oder höchstens zu zweit unternommen. Das ist unwirtschaftlich und ökologisch fatal. Wenn das Auto allerdings besser genutzt würde, birgt es aber großes Potential einen festen Anteil bei der Mobilitätswende zu gestalten. 

Mitfahren heißt dafür die Devise und die Mitfahrplattform fahrmob mit Ihrem sozial-ökologischen Ansatz und der Einbindung von Kommunen und Vereinen ist in dieser Form in Deutschland einmalig. Deshalb ist fahrmob mittlerweile auch Mitglied im deutschen Mitfahrverband. Als Regionenlotse ist es Weilers Aufgabe, die verschiedenen Akteure wie Zukunftshelfer, Nachhaltigkeitsbeauftragte, Gemeindevertreter und vor allem die Fahrer und Mitfahrer mit den Möglichkeiten des Mitfahrens vertraut zu machen, das Netzwerk aktiv zu halten und alle Beteiligten für das geteilte Fahren zu begeistern.

Für Weiler liegt auf der Hand, warum eine Bewusstseinswende entscheidend für das Mitfahren ist. Im Allgäu, wo er selbst in Tiefenbach bei Oberstdorf lebt, ist es üblich und oft notwendig, ein Auto für den täglichen Gebrauch zu haben. Viele Familien besitzen sogar ein zweites oder drittes Auto für verschiedene Arbeitswege oder individuelle Fahrten. Das eigene Auto bietet Schnelligkeit, Individualität und ist oft mehr als nur ein Fortbewegungsmittel; es ist ein Statussymbol, ein Ort des Wohlbefindens, ein Raum zum Wohnen oder für viele sogar das mobile Büro. 

Angesichts überlasteter Straßen mit Lärm und Emissionen, steigender Unfallzahlen, des großen Flächen- und Ressourcenverbrauchs und des Klimawandels verkehren sich diese mit dem Auto verbundenen Gefühle ins Gegenteil. Deshalb spricht Weiler das Zukunftsbewusstsein der Menschen an. Eine bessere Nutzung von Autos ist eigentlich ganz einfach, sei es durch das Mitnehmen anderer Personen oder indem man das eigene Auto zugunsten einer Mitfahret stehen lässt. Schon jetzt gibt es bis zu 300 Fahrangebote täglich, einen großen Anteil daran haben die regelmäßigen Pendlerfahrten zum Arbeitsort. Man gibt sie einmal ein, sie füllen dann fortlaufend das Fahrplanangebot – und je mehr Mitmachen umso größer ist das Angebot.

Es gibt viele Gründe für das Mitnehmen oder Mitfahren. Als Fahrer kann man damit Geld verdienen, das man entweder behält oder an einen Verein seiner Wahl spendet. Diese Entscheidung liegt beim Fahrer selbst. Aber Mitfahren und Mitnehmen macht auch Spaß, man lernt neue Leute kennen, kann den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren und vor allem ist man auch ein Teil der Veränderung. Übrigens kann man bei fahrmob auch als Fahrer oder Mitfahrer mitmachen selbst wenn die eigene Gemeinde kein Teil des Netzwerkes ist. Es gibt auf der fahrmob Plattform bereits 157 Vereine, die es zu unterstützen lohnt, von der Blasmusik über die Feuerwehr, foodsharing, Chöre, Schulfördervereine, Kinderschutzbund, Naturschutzvereine und viele weitere stehen aktuell zu Auswahl. In diesem Jahr wird es neben der kommunalen Beteiligung auch die Möglichkeit für Firmen und Bildungseinrichtungen geben fahrmob.eco als Mitfahrplattform zu nutzen.

Joachim Weiler ist neben seinem Engagement für fahrmob auch in vielen anderen Netzwerken aktiv. Er setzt sich bei Allgäu FairNetzt dafür ein, die Menschen im Allgäu wieder näher zusammenzubringen, ist im Energie- und Klimarat in Oberstdorf tätig und engagiert sich mit der Gruppierung Oberstdorf for Future für einen enkeltauglichen Ort. Die Veränderung der Welt beginnt im eigenen Bewusstsein. "Wer sich keine saubere, umweltfreundliche und schöne Welt des Miteinanders vorstellen kann und mit altem Bewusstsein denkt, wird sie auch nicht initiieren können", betont er.

Für diese Veränderung ist aber auch Realismus erforderlich. Es wird nicht von heute auf morgen geschehen. „Aber wer heute nicht anfängt, wird morgen auch nichts bewirkt haben“, davon ist Weiler überzeugt.

Über "fahrmob"

„fahrmob.eco“ ist eine innovative Mitfahrplattform, die es Nutzern webseitig oder per App ermöglicht, Fahrten zu teilen und das Autofahren effizienter zu gestalten. Sie verbindet Menschen, die denselben Weg zurücklegen, und reduziert die negativen Auswirkungen des Autofahrens: auf Fahrten zu Veranstaltungen, beim Einkaufen, Freizeitfahrten oder dem täglichen Weg zur Arbeit. Kosten sparen und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, gehen Hand in Hand. Weit über 2000 Nutzern im Allgäu ist dies bereits ein Anliegen.